Zuerst hab ich die Oberwanne angefangen zu bearbeiten. der Grundton war
Revell 78 Matt, verdünnt mit normaler Verdünnung aus dem
Baumarkt (aber nicht Nitro)


Nachdem das geschehen wa,r nahm ich ein wenig Revell grau matt 76 hinzu
und fing an in der Art der Colormodulation - Technik die vom Licht
beschienenen Flächen zu erhellen...


Als nächstes nahm ich dann nur das Hellgrau (revel l76 matt) und dazu
blau Revell 56 matt, misches es so, dass das Grau zwar dunkler wurde aber
blau dominierte. Damit gings dann weiter. was hier aussieht, als ob das Kellerlicht drauf scheint, ist nicht das Kellerlicht, sondern die
Farbe!!! Also wirken tut es super. Habe auch nicht übertrieben, da das
schnell geht. Also es ist nicht die klassische Lackiervariante!!! Nicht
die bei der man die Flächen aufhellt und die Ecken abdunkelt.
Hier ist es so, das man die natürlichen Schatten noch
unterstützt (z.B. gut zu erkennen am Knick in der Turmdecke), dort hab
ich den Knick auf einer Seite abgeklebt und die andere Seite
aufgehellt. Auch die Tonnenkuppel ist heller von oben, als die Seiten
derer. Waagerechte Flächen sind auch oben heller als unten. Wie
halt beim echten Schatten! Auch die Kanone - oben heller unten dunkel.

Hier sieht mans ganz gut. Aber anders als so manche Experten
übertreib ichs dabei nicht bei dieser Technik! Soll ja das Auge
auf gut deutsch gesagt verscheissern, damit alles "echter" wirkt!

Hier sieht mans auch super an den Seitenpanzerungen.


Beachte die Panzerplatte vor dem Knick der Turmdachpanzerung,
war alles in allem eine Arbeit von 30 min.
Benutzt hab ich hier eine Triplex mit einer 0,3mm D üse. Bin aber
noch nicht ganz zufrieden, werde wohl die Dachflächen noch ein
wenig aufhellen und die Schatten ein wenig verstärken. Wenn ich
das hab, gehts weiter, indem ich alles leicht frostig trimme (d.h. die
Farbbrillianz so verschieben, dass durch weiteres blau alles recht kalt
wirkt, aber nicht tot. Das gibt dann einen schönen Kontrast zum
Matsch, der an das Fahrwerk soll). Ach und an alle, die Panzergrau
verwenden: nie nur mit weiß aufhellen, dann wirkt die Farbtiefe
nicht und alles wird leblos. Am besten mit hellgrau und blau. Eine
alternative wäre beige, aber nur zur Not.

Erstmal alles zerlegt.

Die Laufrollen wurden erst wieder panzergrau matt 78 lackiert und dann
nach außen hin mit revell 76 aufgehellt. Blau nahm ich hier
nicht, weil eh Schlamm draufkommt.

Und der Rest. Die Löcher spachtelte ich nicht, kommt eh Matsch dran.

Als Nächstes folgte ein Durchgang Drybrushing (trockenmalen). Wie
man sieht, mit Revell matt 76 und einem Borstenpinsel, das ist wichtig!!!
Die Farbe gut abstreifen, damit nicht mehr viel am Pinsel ist, nur so
kann man Kanten dezent hervorheben.

Vorher und...

nachher. wie man sieht sind die Kanten heller, auch die schöne
Walzstahlstruktur von mikhael kann man so schön herausarbeiten.
Dann gings gewagt weiter... der Schlamm!!
Ein Tiger, früh an der Ostfront, in einer Zeit, die auf den Winter zugeht. Klar, das zwingt sich auf!

So sah es am Anfang aus. Diese Technik hab ich schon mit Pigmenten
gesehen, ich fand es bis jetzt immer recht bescheiden. Da Pigmente dort,
meiner Meinung nach, nix taugen. Also fing ich an den Hexenkessel zu
rühren. Man nehme Blumenerde, Revell braun matt 84 (wunderbare
Farbe) und afrikabraun Revell matt 17 - etwa 8 Teile 84 und einen teil
17, dazu Wasser, Blumenerde und Holzkaltleim. Das trägt man zuerst
in einer Mischung mit viel Wasser und viel afrikabraun auf. Damit stellt
man den angetrockneten Dreck da,. und nass in nass drauf, ein dickeres
Gemisch mit mehr lederbraun matt 84. Das ganze sieht dann echt
verheerend aus und man hofft das sich das alles ein wenig aufhellt.
Dann nahm ich meine Heissluftpistole und bestrahlte den Panzer. die
Ketten ruhig richtig heiß und das Plastik so, dass es nicht
schmilzt. Dadurch sieht man schnell, wie sich das Ergebnis entwickelt.
Und es sah gut aus!!! 
Alles bockhart fest drangetrocknen lassen, das nix bröselt und es ist verblüffend echt!!



Auf dem letzten Foto sieht man gut den realistischen Effekt, wenn erst
das, was getrocknet sein soll drauf ist und dann das Nasse,
realistischer geht es nicht mehr (sieht man auf den Fotos nicht), es
sieht richtig danach aus, als ob die Feuchtigkeit auch in bereits trockene
Stellen gekrochen ist. Und was gaaanz wichtig ist, wenn alles trocken
ist, gleich mit grobem Schleifpapier über die Kontaktflächen
der Ketten schleiffen (auch alles andere, was blank sein soll).
Hier nochmal schön der Effekt vom Trockenmalen.

Weiter gings dann mit dem sogenannten Washing. Dieses dient dazu,
Details und Vertiefungen rauszuarbeiten. Dafür nimmt man
Terpentinersatz (oder besser Balsamterpentin) und ölfarbe, auch
wichtig, nix anderes, nur ölfarbe, da sie hochpigmentiert ist. Man
kann ein Washing flächig oder detaillier machen. Ich mache es nur am
Detail, da man so die Flächen ausgeblichen darstellen kann, indem
siedurch den erhöhten Kontrast heller erscheinen. Auf dem Foto
seht ihr den ersten Schritt. Einen Pinsel, getränkt mit Terpentin,
damit fahr ich die zu behandelnden Stellen nach. So bilden sich beim
trockenen keine Ränder.

Dann kommt die Brühe fürs Washing: umbra gebrannt und ein
klein wenig schwarz mit einem feinen Rotmarderhaarpinsel auftragen. Die
Kapillarwirkung erledigt den Rest.
Wenn ich mit dem Gang am Modell fertig bin, mache ich nochmal ein
kleines Washing mit schwarz statt umbra, um tiefe Fugen zu betonen.


An manchen Stellen wurde so auch die Gussstruktur hervorgehoben, sehr schöner Effekt.
Weiter gehts mit Dreckläufern. Auf dem Bild seht ihr, wie ich mit Ölfarbe und schwarz Punkte gesetzt habe,

und mit einem getränkten Pinsel dann nach unten auseinandergezogen. Und das geht auch gut bei Rostläufern.

Der Panzer nach dieser ganzen Washing und der Läuferprozedur.


Jetzt fang ich an Filter zu setzen, um die Farbbrillianz so zu
verschieben, das es staubig aussieht. Dafür nahm ich neapelgelb
hell und rötlich und setzte auf dem Panzer Tupfen auf den
wagerechten Flächen.


Nochmal die ölfarben

und das Ergebnis, ist alles nur Effekthascherei. die Fläche ist
minimal differenzierter und ausgeblichener. Neapelgelb ist perfekt
dafür!


Nun die Microbemalung (Lackschäden). Dafür nahm ich Revell
matt 8 schwarz, Revell matt 45 helloliv, und Revell matt 76 hellgrau.

Erst mit hellgrau und dann mit schwarzgrau, dass ich mir aus den oben
genannten Farben mischte; sieht ein wenig derb aus, ist es aber nicht, da alles, wenn es fertig ist, noch verblendet wird


Auf dem Kanonenrohr wollte ich auch Abplatzer darstellen, hier ist schon
das hellgrau drauf, aber ich entfernte es wieder, weil die Initial Tiger
ja nicht so derb gealtert waren. Deswegen werde ich mich auch mit Rost
zurückhalten. Da ich es schon Käse finde, wenn die Fahrzeuge
übelst abgeranzt sind was Rost angeht. Lack platzt ja gern mal ab,
aber durch Beanspruchung wächst dann auch schnell man gar kein
Rost mehr (eben Eisen -III-Oxyd, das ist das Dunkle, Eisen-II-Oxyd das
Helle).




Und nun die letzten Schritte: Pigmente auftragen. Dafür nehm ich
Pastellkreide, keine teuren Produkte von irgentwelchen Shops. Ein
Stück kostet, wie hier zu sehen 2,40. Aber dafür kommt man auch weit damit.


Alles was man braucht: Skallpell zum abschaben der Kreide, damit man
ein gutes Pulver hat. Einen schön weichen großen Pinsel zum
Zerstäuben

Zur Vorgehensweise: erst schabe ich Staub vom Kreidestück direkt auf die betreffenden Stellen.
Dann nehm ich den Pinsel und tupfe senkrecht auf die Stelle, dadurch
zerstäubt alles so, das es gut aussieht und es setzt sich
schön auf der Oberfläche fest.

Danach!
Als nächstes, oder besser gesagt, fast als letztes, fehlen noch die
ganz frischen Schlammspritzer, die aus dünnem Matsch sind.
Dafür nehme ich Pastellkreide, Wasser und Holzkaltleim. Das wird
dann verrührt und mit einem Borstenpinsel an die betreffenden
Stellen gespritzt.
Die Mixtur hat wieder einen sehr realistischen Look, den ich bei
Pigmenten so nie sehe, die mit Verdünnung angerührt werden.
Zwar ist es so, dass der Holzkaltleim als Malmittel beim Trocknen nicht schrumpft
und ein Tropfen ein Tropfen bleibt, wenn er fest ist, des
weiteren bleibt alles glänzend. es sieht also auch
später "frisch" aus.

Das Ergebnis:




So viel zur Reihenfolge einer Bemalung in Panzergrau. Ich hoffe, ich
konnte ein paar Einblicke in meine Techniken geben. Dazu sei aber
gesagt, dass ich mittlerweile wieder einiges Neues gesehen und gelernt
hab. Ein Modellbauer entwickelt sich stets weiter!!
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